Advent, Weihnachten, Silvester, Karneval: Im Winter häuft sich der Besuch von Freunden und Verwandten. Und was besuchen diese lieben Menschen am häufigsten in Ihrer Wohnung? Vermutlich die Gäste-Toilette. Höchste Zeit also, einen gründlichen Blick in einen oft viel zu wenig beachteten Raum zu werfen.
Die arme Gästetoilette: Sie ist klein, macht wenig her und wird bei Renovierungen oft vergessen. Dabei können Sie mit einigen gezielten Maßnahmen aus dem unscheinbaren Raum viel herausholen! Ihre Besucher werden es Ihnen danken. Hier einige Ideen aus unserer persönlichen Erfahrung:
- Achten Sie auf einfache Reinigung
Regel Nummer eins: Nichts ist wichtiger als ein hygienischer Ersteindruck. Ein Gäste-WC sollte immer sauber wirken – und entsprechend leicht zu reinigen sein. Das erreichen Sie am besten, wenn der Boden frei bleibt. Ein Hänge-WC hilft, und auch Bürste und Unterschrank können Sie an der Wand befestigen.
- Raumgestaltung mit dem richtigen Spiegel
Drei Quadratmeter groß ist die durchschnittliche deutsche Gästetoilette – meist aber kleiner. Einen großzügigeren Raumeindruck erreichen Sie mit der richtigen Wahl des Spiegels: Er darf ruhig groß sein – und gerne beleuchtet. Aber übertreiben Sie nicht: Eine ganze Wand zu verspiegeln schafft schnell peinliche Selbstbeschau.
- Hell soll es sein
Kleine Räume wirken nicht beengend, wenn die Wände hell sind. Es muss gar nicht weiß sein – sonst wird es zu schnell klinisch. Ein helles Gelb oder Beige wirkt viel freundlicher. Und manche Pastellfarben vermitteln sogar „Hygge“-Atmosphäre.
- Warmweißes Licht schafft Atmosphäre
Schön, wenn Ihre Gäste beim Waschen ihre Hände sehen können. Nicht so schön, wenn ihnen dabei jede Hautunreinheit entgegenspringt. Mit warmweißem Licht ist es genügend hell, ohne grell zu werden. Die Lichtfarbe schmeichelt auch dem eigenen Spiegelbild.
- Alle Sinne ansprechen
Sie kennen das vielleicht von Gaststätten oder Einkaufszentren: leises Vogelgezwitscher oder dezenter Raumduft machen den Aufenthalt gleich viel angenehmer. Leisten Sie sich ruhig so ein kleines Gimmick – es zeigt Ihren Gästen, dass Sie sich Gedanken gemacht haben.
- Armaturen richtig anordnen
Gästetoiletten sind unterschiedlich gebaut, und oft geht auch noch die Tür nach innen auf. Da ist es klug, wenn sie nicht gleich vor das Waschbecken schlägt. Es bietet sich oft an, den Waschtisch seitlich zu platzieren oder den Heizkörper als Handtuchheizung auszuführen. Dann bleibt mehr Platz zum Aufstehen, Umdrehen und Türöffnen.
- Große Fliesen wählen
Fliesen mit dichtem Fugenmuster können optisch bedrängend wirken. Sie müssen ein Gäste-WC ohnehin nicht durchfliesen – Boden und Spritzbereiche reichen. Diese aber wirken viel edler und einladender, wenn Sie große Fliesen einsetzen. Wandfliesen dürfen dabei durchaus auch ausgefallen gestaltet sein.
- Stilvolle Accessoires einsetzen
In kleinen Räumen werden Kleinigkeiten entscheidend. Weil Mülleimer, Handtuch- oder Seifenhalter ohnehin Pflicht sind, machen sie mehr Eindruck, wenn Sie sie qualitätsvoll auswählen. Ein Zeitschriftenhalter, ein Pflänzchen oder sparsame Deko machen den Eindruck rund. Haben Sie ein Fenster? Ideal dafür sind farbige Plissees!
- Nutzen Sie die Wände
Bei geringem Platzangebot ist alles, was hängt, aus dem Weg. Für Föns, Seifenspender oder Pflegeprodukte gibt es Wandhaken, Schlaufen, Miniregale oder Körbe. Eine Wand kann aber auch unterhalten. Wie wäre es mit einem interessanten Bild – oder sogar einem bespielten Flachbildschirm?
- Aufgeräumt ist schöner
Begehen Sie nicht den Fehler, das Gäste-WC als Stauraum zu nutzen. Putzmittel, Lesestapel oder Wäsche (womöglich sogar getragene) haben hier nichts verloren. Was nicht ohnehin ins Badezimmer gehört, können Sie in Schränken verstauen. Unordnung schafft schnell den Eindruck von Unsauberkeit.
Und zum Schluss der Master-Tipp: Ersparen Sie Ihren Gästen jede Not, durch die Tür zu kommunizieren, etwa weil Toilettenpapier fehlt. Das ist zwar lustig, aber nur für die, die draußen stehen. Wenn Sie dagegen eine kleine Wohlfühlwelt schaffen, wird man es Ihnen danken. Vergessen Sie nie: drei Jahre seines Lebens verbringt der Mensch im Schnitt auf dem Klo. Da freut er sich, wenn er weiß, dass Sie das zu würdigen wissen.